Einleitung

Die aus dem Ende der Sprache
geborene Malerei
ist die Erkenntnisreichste.

Das aus dieser Malerei
geborene Wort
das Befreiendste.

Das Ende der Sprache

Meine israelisch-deutschen Wurzeln sorgten dafür, dass die Frage nach Heimat zentral in meinem Leben und meiner Kunst geworden ist.

Zunächst war Sprache, das Wort, mein Ausdrucksmittel erster Wahl.

In jungen Jahren rappte ich leidenschaftlich gern. Ich schrieb Lyrics in verschiedenen Sprachen und produzierte selber, darunter auch zwei Raps auf Jiddisch: Gey Nisht Avek und A Nayer Tog. Erste Gedichte entstanden, waren jedoch nur Beiwerk.

Ein Philosophiestudium verstärkte später mein Band zur Sprache.

Doch es kam der Tag, an dem ich eine Grenze der Sprache erreicht hatte.

Dem Unbewussten Form geben

Manchmal versagt die Sprache.
 
Und so sehr man einen seelischen Zustand in Worte fassen will – es geht nicht. Meine Malerei versucht eben diese Grenze, diese Ohnmacht der Sprache, zu überwinden.
 
Sie ist Ausdruck von Themen und Gefühlen, die mich beschäftigen, die ich aber intellektuell nicht fassen kann. Sie ist symbolisch-psychologisch und gibt dem Unbewussten Form.
 
Spannungsvoll und lebendig, sollen meine Arbeiten vor allem beim Betrachter eine Deutungslust wecken, einen spontanen, ureigenen Assoziationsfluss.
 
Der Entstehungsprozess ist für mich immer auch Persönlichkeitsentwicklung. Mit jedem Werk verstehe ich mich besser – und im besten Fall auch der Betrachter sich selbst.
 
Meine abstrakte Kunst verharrt aber nie in todernster Schwermut oder in überbordendem Pathos. Sie gibt immer Humor und Absurdität Raum.
 
Erst durch die Malerei fand ich den Weg zurück zur Sprache – und zum Gedicht.
 
Ich wünsche viel Freude und Selbsterkenntnis!